Der urbane, öffentliche Raum und dessen Nutzung ist vielen Einflüssen ausgesetzt. Durch gesellschaftliche Veränderungen, wie Zuzug und Fluktuation werden Ressourcen wie Wohn- und öffentlicher Raum immer knapper. In den meisten öffentlichen Räumen gibt es vermehrt eindimensional nutzbare Räume. Die Entwicklungen zeigen gewollte und ungewollte Folgewirkungen: Menschen müssen sich bewegen, um die Funktionalität der Räume erfüllen zu können. Die Räume scheinen funktional so weit optimiert, dass andere Nutzungsmöglichkeiten nahezu ausgeschlossen scheinen. Demzufolge ist der Nachholbedarf für die Schaffung andersartiger, neudesignter Begegnungsräumen im öffentlichen Raum groß. Es stellt sich daher die Frage, ob eindimensionale oder gar funktionslose, öffentliche Räume zu mehrdimensionalen bzw. multifunktionalen Begegnungsräumen transformiert werden müssen.
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Gestaltung von Begegnungsräumen in urbanen und superdiversen Stadtquartieren. In der Recherche wurden die aktuelle Situation und allgemeine Vorgehensweisen bei Planung und Umsetzung verschiedenster Begegnungsräume beleuchtet. Eine Intention bei der darauffolgenden Planung ist die Umsetzung eines übergreifenden Konzeptes zur Gestaltung jener Begegnungsräume, welches der städtischen Planung eine gestalterische Hilfestellung bieten soll, ohne individuelle Bespielungs- wie Nutzungsmöglichkeiten des Raumes einzuschränken.
Das Konzept zeichnet sich neben den nachhaltigen und divers einsetzbaren Materialeigenschaften vom Biokunststoff NUATAN®, auch durch die organische Formsprache aus, die es erlaubt mittels Stecksystem beliebig (und je nach Standortbedinungen) die Formen zu erweitern oder zu verändern. Mit der offenen Raumgestaltung und Materialauswahl soll das Konzept eine Einbindung in die Umgebung erfahren und den Nutzenden Interpretationsfreiraum bei den Nutzungsmöglchkeiten durch fließende Formgebungen ermöglichen.